16.11.2017 Vortrag: Die Römer zwischen Rhein und Elbe
Vortrag im Museum Quintana – Archäologie in Künzing, Donnerstag, 16.11.2017 19.30 Uhr
Prof. Dr. Salvatore Ortisi, Universität München
Das Museum Quintana – Archäologie in Künzing lädt am Donnerstag, dem 16.11. 2017 ab 19.30 Uhr zum Vortrag von Prof. Salvatore Ortisi ein. Titel des Vortrags: Die Römer zwischen Rhein und Elbe. Neues zu den Augusteischen Germanenkriegen. Mit den Feldzügen der beiden kaiserlichen Prinzen Drusus und Tiberius im rechtsrheinischen Germanien, rückte das Gebiet zwischen Rhein und Elbe ab 12 v. Chr. in den Mittelpunkt der römischen Expansionspolitik. Gut 16 Jahre später, nach wechselvollen und verlustreichen Kämpfen, schien Germanien – zumindest aus römischer Sicht – auf dem besten Weg zu sein, eine römische Provinz zu werden.
Der Untergang des Varus und seiner drei Legionen 9 n. Chr. im Teutoburger Wald stellte die Herrschaft Roms über die germanischen Stämme wieder völlig in Frage. Noch kurz vor seinem Tod beauftragte Augustus den Sohn des Drusus, Germanicus, damit, die erlittene Schmach zu rächen und die Kontrolle über die verlorenen Gebiete wiederzugewinnen. Dieser führte zwischen 14 und 16 n. Chr. mehrfach große Expeditionsarmeen in das Gebiet zwischen Rhein und Weser, der entscheidende Sieg blieb ihm aber bis zu seiner Abberufung durch den neuen Kaiser Tiberius im Jahre 17 versagt. Der Rhein blieb für die folgenden über 400 Jahre die Grenze zwischen Rom und Germanien.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die archäologischen und historischen Quellen zur römischen Besetzungsgeschichte Germaniens. Dabei werden auch neue Forschungsergebnisse vom wahrscheinlichen Schlachtfeld der clades Variana in Kalkriese und aus einem neu entdeckten Marschlager bei Hannover vorgestellt.
Prof. Dr. Salvatore Ortisi ist Professor für Provinzialrömische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er hat in München und am College of Cardiff Provinzialrömische Archäologie studiert und sich 2009 an der Universität zu Köln mit einer Studie zur römischen Militärausrüstung aus den Vesuvstädten habilitiert. Von 2015 bis 2016 lehrte er an der Universität Osnabrück. Zu seinem Aufgabenbereich gehörte dabei auch die Leitung der Wissenschaftsabteilung des Archäologieparks Kalkriese.
Der Vortrag findet in der Reihe Künzinger Vorträge zur Archäologie statt, in der die VHS Deggendorf in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein für den Landkreis Deggendorf e.V., der Kreis-archäologie Deggendorf, dem Museum Quintana Künzing und dem Museumsverein Künzing Vorträge zu Themen der Archäologie und des Altertums veranstaltet. Vortragsort ist die Römerabteilung im Museum Quintana in Künzing.
Eintritt 4,00 €, für Mitglieder des Künzinger Museumsvereins ist der Eintritt frei.
Bildunterschrift: Römische Goldmünzen aus Germanien